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Ordnung zum Schluss

Automatisierung in Druck- und Werbetechnik liegt im Trend. Insbesondere der Digitaldruck fordert geradezu Automatisierung ein. Die Herausforderung dabei, nachgelagerte Verarbeitungs- sowie Veredelungsschritte mit einzubinden. Ansonsten verpufft vieles.
(Aus "display", Ausgabe August/September 2020)

Beim Cutter-Spezialisten Zünd Systemtechnik ist man überzeugt, dass Automatisierung Vorteile bringt, wenn richtig, sprich intelligent, automatisiert wird. „Intelligent zu automatisieren, bedeutet, sich genau zu überlegen, welche Prozesse es sich zu automatisieren lohnt und welche nicht. Ein Abwägen also, denn nicht jeder Aufwand für eine Automatisierung steht im richtigen Verhältnis zum Gewinn. Zur Intelligenz gehört auch, dass Automatisierung nicht zwingend teuer sein muss. Oft haben selbst kleine Schritte grosse Auswirkungen auf die Effizienz. Konkretes Beispiel hierfür ist das Nesting“, so Lars Bendixen, Segmentmanager Werbetechnik bei Zünd.

Egal, ob bei Einzelstück, Klein-, Teil- oder Grossserie, wer Produktivität und Rentabilität im Blick hat, der erzielt über Nesting-Verfahren eine optimale Ausnutzung mit mehreren Aufträgen auf einem Bogen oder einer Platte (Papier, Karton, Kunststoff oder Holz) oder auf Folien und Textilien ab Rolle. Kompliziert wird es in der Regel, wenn die Schnittteile nach dem Zuschnitt wieder dem jeweiligen Auftrag zugeordnet werden müssen. Um dies zu lösen, hat Zünd gemeinsam mit der französischen Softwareschmiede Caldera die neue Vorstufensoftware PrimeCenter entwickelt.

Trennen und wieder zusammenführen

Wie Bendixen erläutert, diene PrimeCenter als Steuerzentrale für die Erstellung von Druck- und Schnittdaten. PrimeCenter vereinfache die Datenaufbereitung und -ausgabe und ermögliche dem Nutzer, seinen Datenworkflow zwischen Design, Druck und Zuschnitt individuell und bedarfsgerecht zu automatisieren. „Anhand der vorliegenden PDF-Druckdaten sortiert PrimeCenter die verschiedenen Aufträge auf einem Bogen- beziehungsweise Rollenmaterial – je nach Wunsch hinsichtlich der Merkmale grösstmöglicher Materialausnutzung, Abgabetermin oder anderen. Dieses genestete Druckbild kann in den Produktionsprozess gegeben werden. Über sämtliche Produktionsschritte reicht PrimeCenter dann die zu jedem Auftrag dazugehörigen Metadaten mit. Am Ende der Produktionslinie, nach dem Schneiden kann dann in der vollautomatisierten Variante ein Robotergreifarm die einzelnen Teile abräumen und den jeweiligen Aufträgen zuordnen. Die dafür notwendigen Metadaten stellt PrimeCenter am Ende der Produktionslinie zur Verfügung.“

G3 Werbetechnik
Lars Bendixen
„Das Einzigartige an PrimeCenter ist, dass am Ende jeder Auftrag wieder zugeordnet werden kann, egal ob Einzelstück, Kleinauftrag oder Grossauflage. Das gab es so im Largeformat-Segment bislang nicht.“
Lars Bendixen
Segmentmanager Graphics

Metadaten immer verfügbar

„Für unsere Kunden mit Largeformat-Druckanwendungen ist dies revolutionär,“ betont Bendixen. „Jeder, der digital produziert, muss immer wieder verschiedene Aufträge auf einem Bogen sortieren. In der Produktion gehen aber in der Regel die Metadaten verloren. Also Informationen wie Auftragsnummer, Kundenname, Anzahl der Teile pro Set, Menge an Sets, rechte oder linke Teile, et cetera. All diese Informationen sind ja nicht im Druck-PDF hinterlegt und werden somit im Rahmen der Weiterverarbeitung nicht weitergegeben. PrimeCenter ist die erste Software, die dies tut.“ Dabei ist laut Bendixen PrimeCenter mit jeder RIP-Software kompatibel.

Nun ist es natürlich so, dass gerade im Segment der Werbetechnik noch sehr viel Handarbeit geleistet wird. Auch kann der Bedarf an Handarbeit oder Automatisierung saisonal sehr unterschiedlich sein. Diesen Umstand haben Zünd sowie Caldera bei der Entwicklung von PrimeCenter berücksichtigt. Deshalb biete man den Anwendern möglichst viel Flexibilität, so Bendixen: „Ganz gleich, ob der Anwender die Settings manuell vornimmt oder ob er dies komplett automatisieren möchte; PrimeCenter bietet dem Anwender die maximale Freiheit, seinen Vorstufen-Workflow so zu automatisieren, wie es für ihn Sinn macht.

Bei Vollautomatisierung werden die Metadaten per Hotfolder, angepassten Dateibezeichnungen oder mit XML-basierenden Jobtickets aus einem MIS, einem ERP oder einem Webshop exportiert. Mit den verschiedenen Programmversionen Basic, Pro und Max ist der Automatisierungsgrad jederzeit anpassbar.“

„Das Einzigartige an PrimeCenter ist“, davon ist Bendixen überzeugt: „dass die einzelnen Teile nach dem Zuschnitt wieder den Aufträgen zugeordnet oder nach sonstigen Merkmalen, wie Einzelversand oder Sammellieferung, sortierbar sind. Egal, ob Einzelstück, Kleinauftrag, Teil- oder Grossauflage. Das gab es so im Largeformat-Segment bislang nicht.“

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